
Ob alleine oder als Paar, beim Vorspiel oder als süße Folter beim eigentlichen Akt: Dildos und Vibratoren bieten unendliche Einsatzmöglichkeiten für sexuelle Spielereien. Das wussten schon die Menschen der Antike zu schätzen und stellten Dildos in vielseitigen Varianten her. Seitdem hat sich an der Grundform nicht viel getan, bei den verwendeten Materialien dafür umso mehr. In diesem Artikel erfährst du alles über Silikon und Co., sodass du beim nächsten Shoppingtrip für deine "Spielkiste" bestens informiert bist.
Glas, Metall, Stein: Unflexibel, aber praktisch
Toys aus diesen Materialien haben gemeinsam, dass sie sehr unflexibel sind und sich nicht verbiegen lassen. Ob das ein Nachteil ist, muss jede(r) für sich selbst entscheiden ;-).
Die Vorteile lassen sich aber nicht von der Hand weisen: Sie sind massiv, liegen schwer in der Hand und verströmen ein Gefühl von geschmackvoller Qualität. Sie passen sich der Umgebungstemperatur nur langsam an und können vor der Benutzung herunter gekühlt oder angewärmt werden, was für reizvolle Überraschungen sorgt. Die Oberfläche dieser Materialien ist glatt und undurchlässig. Dadurch sind sie nicht nur gleitfreudig, sondern auch besonders leicht zu reinigen und quasi allergiefrei.
Kunstvolle, verspielte Glastoys sind ein besonderer Hingucker und viel zu schön, um in geheimen Spielkisten versteckt zu werden. Bei Metalltoys bieten sich chirurgischer Edelstahl oder elegant mattes Aluminium an. Wer sich ein Toy aus Stein wünscht, wird bei Granit oder Keramik fündig.
Der Klassiker: Silikon
Der perfekte Allrounder unter den Materialien ist natürlich, gesundheitlich völlig unbedenklich, leicht zu reinigen und lässt sich in (fast) jede Form bringen. Silikon ist hautfreundlich, gleitfreudig und einfach mit Wasser und eventuell milder Seife zu reinigen. Außerdem ist es leichter als Glas und Co. und nimmt die Körpertemperatur sehr schnell an, sodass auch der kleine Kälteschock beim Einführen ausbleibt. Einziger Wermutstropfen: Silikonhaltige Gleitmittel können die Oberfläche des Toys auflösen, sodass man sie nur mit wasserbasierten Gleitmitteln kombinieren darf.
Next Level: ABS-Kunststoffe
Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) ist ein weichmacherfreies Hartplastik mit extrem guten Eigenschaften. Es ist nicht nur hautfreundlich, sondern auch vielseitig einsetzbar und lässt sich hervorragend mit anderen Werkstoffen kombinieren. Die Oberfläche von Toys aus ABS ist glatt, glänzend und sehr gleitfreudig. Ähnlich wie Silikon ist es leicht zu pflegen und hat eine hohe Lebensdauer, sodass du lange Freude an deinem Toy haben wirst. Die "statischen" Eigenschaften des Materials leiten Vibrationen besonders gut und kraftvoll. Warum das gut ist, müssen wir wohl nicht erklären…
Cyberskin: Hightech aus "Thermoplastischen Elastomeren" (TPE)
TPE, zum Beispiel in Form von Cyberskin, ist noch elastischer und hautähnlicher als Silikon, ist dafür aber auch viel aufwendiger zu reinigen. Das leicht porige Kunststoffmaterial muss gründlich gereinigt und zusätzlich mit Toypflegepuder oder Talkum behandelt werden, um seine eigentlich recht reizvollen Eigenschaften zu behalten. An der Frage, ob TPE gesundheitsschädlich ist, scheiden sich die Geister. Fest steht, dass das Material leicht unangenehm riecht und nach einigen Jahren seine Elastizität verliert. Bei häufigem Gebrauch besteht ein leichtes Allergierisiko.
Lieber Finger weg: Jelly
Spätestens der Geruch verrät es: Sextoys aus Jelly enthalten einen ganzen Haufen schädlicher Stoffe, die über die empfindlichen Schleimhäute im Intimbereich besonders gut aufgenommen werden. Sie können Erbgutschäden und Krebs verursachen und sind in Lebensmittelverpackungen, Kinderspielzeug usw. schon lange verboten. Egal wie verlockend die preiswerten, knallbunten Jellytoys auch sein mögen: Sie verschwinden nach und nach zu Recht aus den Shops und sind wirklich kein Verlust.
Fazit
Wie immer gilt aber: Augen auf beim Kauf. Schlechte Verarbeitung oder billig hergestellte, "gepanschte" Materialien können Verletzungen und Infektionen verursachen. Anders als vielleicht vermutet gibt es bisher kein EU-Richtlinie, die die Schadstoffrichtlinen für Sextoys reguliert. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zu seinem Wunschtoy also immer einen kurzen Backgroundcheck durchführen und sich über die genaue Herstellungsweise informieren.